Freitag, 24. Februar 2012

Mensch oder Maschine?

Momentan ist ja die absolute Zeit für Depressionen, fast jeder den man sieht ist schlecht drauf und in sich gekehrt. Die letzten Jahre hatte ich zu dieser Zeit auch grundsätzlich welche, keine Ahnung was dieses Jahr los ist. Es ist auch nicht so, dass ich gerade super glücklich bin. Ich existiere einfach nur irgendwie vor mich hin und funktioniere.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie es früher als Kind war. Über Kleinigkeiten hat man aus vollem Herzen lachen können. Ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte mal wirklich herzhaft gelacht habe. Ich funktioniere, habe selbst meine schlechten Phasen so weit unter Kontrolle gebracht, dass selbst ich nicht mehr weiß wie es mir eigentlich wirklich geht. Ich fühle mich wie eine Maschine. Die Zeit zerrinnt mir zwischen den Fingern und ich kann nur dabei zusehen, wie andere ihr Leben leben.
Ich kann es nicht besser beschreiben, es ist seltsam. Vielleicht bin ich inzwischen im Verdrängen so gut geworden, dass selbst mir nicht mehr klar ist, was ich eigentlich grade verdränge.
Vor zwei Tagen hab ich mit meinem Vater telefoniert, seit langem mal wieder. Er wollte nichts von mir wissen, hat total abgeblockt und nach nicht einmal zweit Minuten war das Gespräch vorbei. Das ist nichts neues für mich, aber worauf ich hinaus will, hätte mich das nicht trotzdem depremieren müssen? Ich liebe meinen Vater trotz allem was er uns angetan hat und trotzdem er ein Egomanischer Arsch ist, aber ich habe bei dem Gespräch nichts gefühlt!
Der rationale Teil meines Gehirns hat drüber nachgedacht, das ich jetzt verletzt sein müsste, weil mein Dad mich nicht mehr liebt, aber gefühlsmäßig war da nichts.

Ich weiß, ich hab schon öfter geschrieben, dass ich früher unbedingt nichts mehr fühlen wollte und mich so vermutlich unbewusst sehr Abgekapselt habe. Das ist aber Jahre her und inzwischen hab ich das großteils wieder abgelegt. Wieso habe ich jetzt das Gefühl das es wieder da ist?
Dazu kommt das ich Sport mache und fast jeden Tag nur 500kcl zu mir nehme und trotzdem kein Stück abnehme. Das ist so frustrierend! Was mache ich verkehrt? Aaarrrg....! 




1 Kommentar:

  1. Hey:)
    Teilweise geht es mir auch so, dass ich funktioniere, dass ich atme, aufstehe, herumlaufe, aber mehr auch nicht. Ich schaue zu, wie andere leben, schaue zu wie alles an mir vorbei geht, wie die zeit selbst vorbei geht. Und paradoxerweise kommt es mir so vor als hätte ich umso mehr davon übrig je mehr ich sinnlos und ungenutzt verstreichen lasse...
    Aber im Gegensatz zu dir hab ich Depressionen, ich häng da ziemlich schlimm drin...
    Und das mit deinem Vater tut mir leid für dich. Aber die Tatsache dass du nichts gefühlt hast ist reiner Selbstschutz, so weit ist es bei mir mittlerweile auch..einfach weil man die jahrelange Ablehnung nicht mehr ertragen kann..ich bekomme von meinen Eltern die schlimmsten Dinge an den Kopf geworfen aber ich stehe da und fühle erst einmal gar nichts. denke nichts. sage nichts. stehe nur da. und manchmal fange ich an zu lachen, obwohl das alles andere als lustig ist. wahrscheinlich einfach um nicht zu weinen, aber das macht meine Eltern nur noch wütender..Weinen tu ich erst später wenn ich allein bin. Aber manchmal nicht mal dann weil es einfach nicht mehr geht. Ich fühle immer noch nichts- Dann brauch ich den Schmerz einer Rasierklinge einfach um irgendetwas zu fühlen, um zu fühlen dass ich noch lebe, dass ich ein Mädchen aus Fleisch und Blut bin und kein seelenloser Zombie oder eine Maschine...

    Wahrscheinlich nimmst du nicht ab, weil dein Stoffwechsel sich umgestellt hat. Vielleicht solltest du mal was anderes versuchen..

    Liebe Grüße<3

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